Gedenkfeier Oberwölbling: Soldatenfriedhöfe als Mahnmale für den Frieden

Mit 254 angetretenen Kameraden aus ganz Österreich und Bayern, mit über 20 Fahnen und vielen Gästen aus der Gemeinde wurde die Gedenkfeier für die 4.027 österreichischen und deutschen Soldaten, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, zu einem würdigen Ereignis. Das Österreichische Bundesheer hatte für diese Feier zwei Ehrenposten gestellt.

Der Friede und die Erhaltung des Friedens standen sowohl bei der Predigt von Pfarrer MMag. Marek Jurkiewicz, der die hl. Messe zelebrierte, als auch bei den Reden von Bgm. Karin Gorenzel und Präsident SR Josef Pfleger im Mittelpunkt.

Präsident Pfleger, der nicht nur für den Kameradschaftsbund, sondern auch für das Österreichische Schwarze Kreuz sprach, brachte einen weiteren Aspekt in seiner Rede - nämlich die Faktoren „Zeit“ und „Lernen aus der Geschichte“: „Die Zahl derer, die sich aus persönlichem Erleben an den Krieg erinnern und um einen Menschen trauern, den sie geliebt haben, ist klein geworden. Ganz klein.  Damit wurden aus diesen Orten des Gedenkens und Erinnerns Orte des Mahnens und des Lernens: Unsere Generation und unsere Kinder sollen von den Kriegerdenkmälern und Soldatenfriedhöfen sowie aus der Geschichte lernen, dass Krieg immer nur Tod und Leid für die Hinterbliebenen bedeutet und daher alles von uns getan werden muss, um den Frieden zu erhalten.
Jean Claude Juncker hat hundertprozentig Recht, wenn er sagt: ,Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen! Nirgendwo besser, nirgendwo eindringlicher, nirgendwo bewegender ist zu spüren, was das europäische Gegeneinander an Schlimmstem bewirken kann‘.
Ebenso Recht hatte die damalige Staatssekretärin Karoline Edtstadler, als sie vor zwei Jahren bei einer Kuratoriumssitzung des Österreichischen Schwarzen Kreuzes sagte: ,Der Krieg kennt niemals Sieger, denn Tote, Gefallene und Verwundete gibt es auf beiden Seiten.‘
Wir haben Gott sei Dank ein vereintes Europa, das den Frieden garantiert. Und wir haben unsere Kriegerdenkmäler und Soldatenfriedhöfe, die eigentlich auch ,Mahnmale für den Frieden‘ heißen sollten, weil sie gegen den Krieg und gegen das Vergessen der Kriegsgräuel  mahnen."

Abschließend wurden Kränze vom Kameradschaftsbund, der Gemeinde Oberwölbling, vom Österreichischen Schwarzen Kreuz und den bayerischen Kameraden niedergelegt. Nach dem Lied "Der gute Kamerad" und dem "Zapfenstreich-Trompetensolo" feuerten die Kameraden der  Hessergarde drei Salutschüsse ab.

Am Ende der Veranstaltung bedankte sich Präsident Pfleger dezidiert bei Landesvorstand HBO Franz Sandler und seinen Kameraden für die großartige Organisation dieser wohl größten Gedenkfeier des NÖ Kameradschaftsbundes, bei BO Franz Schweitzer für die gelungene Moderation und bei Landeskommandant Vzlt Herbert Kraushofer für die perfekte Kommandoführung.

Mit den Bundeshymnen von Deutschland und Österreich endete die Gedenkfeier, die musikalisch von der örtlichen Musikkapelle umrahmt wurde.

20191026-oberwoelbling-aufstellung.jpg  Die Kameraden beim Antreten vor dem Soldatenfriedhof
20191026-oberwoelbling-ehreng.jpg  Gemeindevertreter und Ehrengäste mit einem Teil der Kränze
20191026-oberwoelbling-ehrenposten.jpg  Ehrenposten des Österreichischen Bundesheeres
20191026-oberwoelbling-meldung.jpg  Landeskommandant Vzlt Herbert Kraushofer (li.) bei der Meldung an Präsident Josef Pfleger
20191026-oberwoelbling-prom.jpg  Die Redner Präsident SR Josef Pfleger und Bgm. Karin Gorenzel mit Gf. Präsident Ing. Josef Glaser, Pfarrer MMag. Marek Jurkiewicz und Organisator Landesvorstand HBO Franz Sandler (v. li.) nach der Gedenkfeier
Auf Facebook teilen