BERICHT über Privatführung des ÖKB BADEN im HGM
Am Sonntag, dem 8. August konnte die lange geplante Privatführung des Stadtverbandes im Heeresgeschichtlichen Museum ARSENAL durchgeführt werden. Die Führung im Außenbereich habe ich (wieder einmal ) selbst vorgenommen und berichtete über dessen Entstehung als Folge der Vormärz-Revolution (Erstürmung+Plünderung des Bürgerl Zeughauses am 7. Oktober 1848) mit der Errichtung von 3 Großkasemen in Artillerie-Schußweite der Stadt, Planung des 500 x 700m großen Komplexes Arsenal mit 31 Objekten für 6000 Soldaten, Lagerhallen für Geschütze und 300.000 Handfeuerwaffen. Nach gewonnener Architekturausschreibung baute letztlich der Ringstraßen -architkekt Theophil HANSEN alleine und zur Schlußsteinlegung durch Kaiser Franz Josef 3 Jahre vor SOLFERINO (!) war noch lange nicht alles fertig. Allein die Inneneinrichtung benötigte ganze 18 Jahre, aber das HGM ist das ä 1t e s t e und weltweit grandioseste Museum seiner Art.
Das HGM das alljährlich von rd. 240.000 Gästen besucht wird, ist (trotz lächerlicher und unsachlicher Gegenpropaganda) das erfolgreichste Museum Wiens und zeigt gemäß seinem Stiftungsauftrag 5 0 0 Jahre Militärgeschichte Österreichs.
Das Museum besitzt trotz gigantischer Kriegsschäden und devastierender Plünderungen durch die „Befreier“ u n d des eigenen Wiener Mobs (!!!) immer noch ca. 1,2 Millionen Exponate von denen (wie z.B. im Kunsthistorischen Museum und der Albertina) nur 10 % (wechselweise) ausgestellt werden können. Von der weltweit größten Sammlung historischer Geschütze ist heute nur mehr 1/3 noch vorhanden.
Im 1. Weltkrieg war das HGM bis 1921 geschlossen, beim unseligen Anschluß 1938 wurde das Haus den Heeresmuseen in BERLIN unterstellt, ab 1943 begann die Sicherheits-Verlagerung der wertvollsten Eponate. Die NAZIS schmolzen zur Beschaffung von Geschützmetall nicht nur Kirchenglocken sondern auch wertvollste historische Geschützrohre ein, unsere Befreier stahlen 1945 viele dieser Geschütze und die englische Besatzungsmacht sprengte viele Rohre aus purem Übermut. Bald nach 1945 begann der mühevolle Wiederaufbau und so wie die Staatsoper konnte auch das HGM 1955 endlich wieder eröffnet werden.
Das alte linke Wunschdenken, unser wunderbares ausschließlich MILITÄRISCHES Museum- worum uns die ganze Welt insgeheim beneidet -in der allgemeinen „zeitgeistigen“ Museumslandschaft „a u f g e h e n zu lassen“ ist wieder zu Tage getreten .
Die fachliche Führung durch das prachtvolle Innere mit seinem Sammlungen hat dann mein alter Freund + OffzKamerad Oberst Otto KRAMMER übernommen und ich möchte ihm an dieser Stelle herzlichst dafür danken!
Er entfaltete vor uns (wie üblich) aus seiner jahrzehntelangen wissenschaftlichen Erfahrung im Haus ein ganzes Feuerwerk von großartigen Detailinformationen über alle Exponate, wie man sie selten erfahren kann.
Leider machen sich schon - zeitlich durch den Besucherstillstand in der Pandemie begünstigt - die ersten Störungen im Ausstellungsbetrieb bemerkbar Die linksextreme Campagne „Das HGM neu denken“ hat sich teilweise mit ihren Umerziehungsmethoden bereits eingenistet.
Die welt-einmalige „Feldherrenhalle“ im Eingangsbereich ist schon mit tendenziösen großen Foto-Wänden samt „Erklärungstexten“ verstellt und auf der Feststiege muss man unter einer Art „GESSLERHUT“ (= eine riesengroße schwarzgrauen Tellerkappe der Wr. Städt. Bestattung ...) auf zwei Eisenstangen durchgehen ( Erklärungstext dazu - sonst würde man diesen Unfug nicht deuten können: “Widerstand beginnt im Kopf“ ??) und kommt in die ebenfalls mit Video-Walls ausgestattete berühmte RUHMESHALLE . In diesen Videos erklären weißhaarige Frauen (vielleicht Nachkommen von Holocaust-Überlebenden?) irgendwelche gehörten Erfahrungen ....) sehr passend zum denkmalgeschützten Museumsambiente !
In den weiteren Sälen des Obergeschosses waren die historischen Exponate nicht mehr so augenfälligen Störungen ausgesetzt und Otto konnte uns u.a. die großen Schlachtengemälde von Peter SNAYERS, die Feldmarschall Ottavio PICCOLOMINI für sein Schloß NACHOD anfertigen ließ, zeigen und wir standen auch vor dem Riesengemälde der „Batterie der Toten“ und der „Anneegeschütz-Reserve“ - beides im Zusammenhang der Schlacht von KÖNIGGRAETZ 1866 - die jedes Jahr bei unseren Sachsenkrieger-Gedenken am Friedhof HEILIGENKREUZ Thema ist.
Selbstverständlich konnte unsere Gruppe dieses Mal nur einen kleinen Teil der Sammlungen besichtigen - aber es wird sicher ein weiterer Besuch mit Obst KRAMMER folgen.
Hernach haben wir das bestellte gemeinsame Mittagessen in den „Arsenal-Stuben“ im angenehm-schattigen Innenhof genossen .
Dr.Heinz GERGER, ObstdlntD a.D. /HBO BADEN